Songtext  zu:  Punsch Statt Putsch

Es war einmal ein König gar, der hatte einen Wahn.
Er selber nannte es wohl lieber Volksentgiftungsplan.
Er dacht verböt er Bier und Wein, würds für die Eigenen besser sein,
Und brächte nebenbei dem Reich, noch obendrein mehr Mammon ein.
Denn folgerte er so für sich, ja ist sein Volk nicht ständig dicht,
Erfülle es viel fleißiger die Schaff- und Steuerpflicht:
„Punsch statt Putsch“

So verbot er eines Tages all die schönen Sachen,
Die Mann und Weib so wunderbar und stinkbesoffen machen.
So wurd das Volke wieder mal in Freud und Recht bekürzt,
War fortan nicht mehr sturzbetrunken, nein, nur noch bestürzt.
Doch königstreu erkannt es schnell, ist es nicht ständig breit,
Hat es zum Schaffen und zum Zahl‘n tatsächlich viel mehr Zeit.
„Punsch statt Putsch“

Bald doch klarte wahrlich auf des einfach Manns Verstand,
Und plötzlich ging ein Raunen von Erstaunen durch das Land.
Ja, durchs ganze Volke lief ein Rücken und ein Ruckeln,
Und jeder fragte nach dem Sinn vom Bücken und vom Buckeln.

Es brodelte verdächtig laut, was all das Schinden soll,
Und mancher schrie: „Scheiß Monarchie! Ich hab die Schnauze voll!“
„Punsch statt Putsch“

Unser König merkte schnell, dass hier sein Plan zerbrach,
Das Volk war zwar nicht trunken, doch viel schlimmer, es dacht nach.
So musste er wollt er noch lang regieren, reagieren,
Und ließ die Truppen schwer bepackt durchs ganze Reich marschieren.
Dort holten sie denn Allerorts die Punschreserven raus,
Und riefen: „Auf die Freiheit! Unser König gibt ein aus!“
„Punsch statt Putsch“

So hatte unser König grade noch das Blatt gewendet,
Ja und ihr könnt euch denken, wie nun die Geschichte endet:
Es gab natürlich eine große Volksfeierlichkeit,
Und hernach war das Volk dem Freiheitswahn freilich befreit.
Und unser König hat erkannt, was wohl noch heute gilt:
Nur wenn das Volk dumm und berauscht ist, ist es auch gewillt.
„Punsch statt Putsch“

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